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Pforzheim -  05.03.2021
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Pforzheimer Unternehmer in Thailand: Nach Quarantäne geht es jetzt um funkelnde Edelsteine

Pforzheim. Es war schon ein mulmiges Gefühl als Jörg Herzel vor dreieinhalb Wochen nach Bangkok geflogen ist. Es ging ihm nicht um einen erholsamen Urlaub an Thailands Traumstränden, sondern ums Geschäft mit funkelnden Edelsteinen. „Inzwischen bin ich seit eineinhalb Wochen aus der Quarantäne draußen und habe die Arbeit aufgenommen“, schreibt der Pforzheimer Steinhändler an die PZ. „Endlich wieder den persönlichen Kontakt zu den Lieferanten und die Steine vor sich auf dem Tisch liegen sehen.“

Herzel weiter: „Der Lockdown und die Situation in Europe stimmen mich bedenklich. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung war diese Reise trotz des großen Aufwands anzutreten. Hier in Bangkok läuft ein fast normaler Alltag ab, der von der persönlichen Disziplin der Thais im Umgang mit der Pandemie geprägt ist.“

Alle Geschäfte, die Shopping Malls und Restaurants sind geöffnet und es sei schon bemerkenswert, wie  die Hygienekonzepte auf hohem Niveau umgesetzt werden. „Vor allen Geschäften und Gebäuden ist ein Temperaturcheck obligatorisch, Handdesinfektionsmittel sind überall vor und in den Geschäften Standard“, so Herzel. „Dass man sich einfach mal so von der Maskenpflicht befreien lässt, wie bei uns, darüber schüttelt man hier nur den Kopf. In Restaurants und Coffee-Shops werden Hygienekonzepte umgesetzt und das Servicepersonal trägt die Maske korrekt und nicht unter der Nase.“

Er habe am Mittwoch   mit einem thailändischen Arzt über die Situation in den Kliniken gesprochen. Man schätzt etwa 300 stationäre Fälle im ganzen Land.

„Ich frage mich, was macht man hier anders im Umgang mit dem Virus? Und auf meine Nachfrage, ob die Bevölkerung hier disziplinierter sei als in Europa, bekam ich die zu erwartende Antwort: ‚Ja das ist sicher der Fall!‘ Zum jetzigen Zeitpunkt fühle ich mich hier sicherer als in Europa.“ Aufträge und Anfragen bekomme er täglich, natürlich weniger als normalerweise. „Aber ich habe den direkten Zugriff auf die Ware und überlege unter den gegebenen Umständen meinen Aufenthalt hier zu verlängern.“

Autor: ne