Ironman-Sieger Kienle hat beim Mahle-Lauf mit bei Rekord-Teilnehmerzahl die Nase vorn
Mühlacker. Als Sebastian Kienle die Ziellinie auf dem Kelterplatz überquert, jubelt und applaudiert das Publikum. 34 Minuten und 51 Sekunden hat der Ironman-Sieger von Hawaii für die zehn Kilometer gebraucht – und war damit am Samstag mit Abstand der Schnellste beim Mahle-Lauf in Mühlacker. Ein neuer Streckenrekord ist Kienles Zeit allerdings nicht, denn diesen hält nach wie vor seine Frau. Auf Platz zwei schaffte es Thorsten Heck mit 35:15 Minuten, dicht gefolgt von Sebastian Gaedicke, der 45 Sekunden länger brauchte.
„Wirklich richtig schön“ sei es gewesen, sagt Kienle, der zum ersten Mal in seiner Heimatstadt am Mahle-Lauf teilgenommen hat. In der Vergangenheit war das nicht möglich, weil zu diesem Zeitpunkt die Triathlon-Saison schon begonnen hatte und Kienle die ersten Rennen in den USA absolvierte. Von der professionellen Organisation des Mahle-Laufs zeigt er sich beeindruckt und attestiert den Machern: „Mühlacker kann so eine Veranstaltung auf die Beine stellen.“ Kiehnle lobt die gute Stimmung und die Strecke, die er auch deshalb schön fand, weil man unterwegs etwas von Mühlacker zu sehen bekommt. Durch die vielen kleinen Hügel und Steigungen sei man immer wieder gefordert, sagt Christiane Wolf, die bei den Damen mit 45:07 Minuten über die zehn Kilometer den Sieg holte. Gefolgt von Lara Drung und Sandra Weiler. Auch Wolf war zum ersten Mal beim Mahle-Lauf. Weil sie ihre Kinder dabei hatte, war das Ganze für sie „alles in allem ein schöner Familienausflug“.
Insgesamt hat es in Mühlacker am Samstag fünf Läufe gegeben: Neben dem Zehn-Kilometer-Lauf auch einen über fünf Kilometer, bei dem Lucas Weithoff den Sieg holte (17:14 Minuten), gefolgt von Joshua Schäfer mit 17:41. Schnellste Frau war Pia Glauner mit einer Zeit von 20:14 Minuten. Zudem gab es einen Schüler-Lauf über und drei Bambini-Läufe. Insgesamt sind knapp 1300 Teilnehmende aus allen Altersklassen ins Ziel gekommen – und damit so viele wie noch nie. Ein Rekord, der Organisatorin Annette Albers sehr freut. „Man merkt, dass es wieder mehr Läufer werden“, sagt Albers, die glaubt, dass dafür auch die Corona-Krise mitverantwortlich sein könnte: In ihr hätten viele das Laufen für sich entdeckt und wollten nun das erworbene Können bei Wettbewerben zeigen. Albers berichtet von einer sehr entspannten Stimmung und von vielen Zuschauern, die zum Anfeuern gekommen sind. Unter den Läufern hat sie große Dankbarkeit gegenüber den Helfern beobachtet, die den Wettbewerb in dieser Größenordnung überhaupt erst möglich machen. Am Samstag sind sieben Hauptamtliche und rund 40 Ehrenamtliche im Einsatz, Letztere vor allem vom Jugendhaus „Pro Zwo“, von „Gym and Dance“ und von der Koronarsport-Abteilung des TV Mühlacker. Nachdem es im Vorjahr gut angekommen ist, hatte man auf dem Konrad-Adenauer-Platz im Schatten der Bäume erneut einen Bereich geschaffen, den Albers als „Athletengarten“ bezeichnet.
Viele Kinder und Jugendliche sind mit ihren Schulen oder Vereinen zum Lauf gekommen. Vom TSV Phönix Lomersheim waren acht Nachwuchsspieler der D-Jugend beim Fünf-Kilometer-Lauf am Start, begleitet von Trainer Daniel Wyrich und zwei Eltern. Einmal mehr sind sie die komplette Strecke als Gruppe gelaufen und dabei sogar ein bisschen schneller gewesen als im Vorjahr.
